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Arbeits- und Merkblattreihe BWK-A/M 3 (DWA-A/M 102)

Die Arbeits- und Merkblattreihe BWK-A/M 3 (DWA-A/M 102) widmet sich wasserwirtschaftlichen Anliegen des Gewässerschutzes mit besonderer Fokussierung auf niederschlagsbedingte Siedlungsabflüsse ("Regenwetterabflüsse"). Sie enthält emissions- und immissionsbezogene Grundsätze und Vorgaben zum Umgang mit niederschlagsbedingten Siedlungsabflüssen und bezieht sich sowohl auf Niederschlagswasser im [modifizierten) Trennverfahren als auch auf Mischwasserabflüsse im Mischverfahren.

Neue emissionsbezogenen Regelungen für:

  • Zielgrößen und Bilanzverfahren zum lokalen Wasserhaushalt,
  • Zielgrößen und Beurteilungskriterien zur Bewertung und Begrenzung von Emissionen aus Niederschlagswasser und Mischwasserüberläufen,
  • Kategorisierung der stofflichen Belastung von Niederschlagswasser über die Art und Nutzung der Herkunftsflächen,
  • Bewertung von Behandlungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Anwendungsbereiche,
  • Bemessungsansätze für Behandlungsanlagen zur Einhaltung des Stands der Technik,
  • Vorgaben zu Nachweisverfahren und Monitoring.

Für die zutreffende Bewertung der Verschmutzung von Niederschlagswasser und die aus der Einleitung von Niederschlagswasser resultierende Gewässerbelastung wird der Feinanteil der Abfiltrierbaren Stoffe [AFS63) ausgewählt. Für Mischsysteme erfolgt dies über eine modifizierte CSB-basierte Zielgröße. Neben AFS63 und CSB sind gegebenenfalls weitere Stoffparameter einzubeziehen, insbesondere für Betrachtungen zum Zusammenwirken von Kanalnetz und Kläranlage sowie zur integralen Erstellung von Bilanzen zum Stoffeintrag in Gewässer. Mit den immissionsbezogenen Regelungen in Arbeitsblatt DWA-A 102-3/BWK-A 3-3 werden die Inhalte der Merkblätter BWK-M 3 und BWK-M 7 unter Berücksichtigung der zwischenzeitlich vorliegenden umfangreichen praktischen Anwendungen weiterentwickelt und zusammengeführt. Unter anderem betrifft dies die Punkte:

  • Erweiterung der Methodik der Nachweisführung um eine Relevanzprüfung,
  • Implementierung der Möglichkeit zur Anwendung eines Fließzeitverfahrens zur Abbildung der zeitgerechten Abflussüberlagerung bei der vereinfachten Nachweisführung,
  • Beschreibung eines Verfahrens zur Plausibilisierung der potenziell naturnahen Hochwasserabflussspenden,
  • Definition von Zielvorgaben für die Feinfraktion der Abfiltrierbaren Stoffe [AFS63l.

Der detaillierte hydraulische Nachweis wird aufgrund der Praxiserfahrungen mit der hohen Komplexität des Verfahrens und des damit verbundenen Aufwands durch einen hydromorphologischen Nachweis ersetzt Die Methodik der biologischen Nachweisführung wurde entsprechend dem heutigen Kenntnisstand fortentwickelt. Die detaillierte Beschreibung der Methodik der hydromorphologischen und der biologischen Nachweisführung sind ausgegliedert und werden im Merkblatt DWA-M 102-5/BWK-M 3-5 ausführlich beschrieben. Das Merkblatt berücksichtigt die wesentlichen stofflichen und hydraulischen Belastungen der Gewässer aus siedlungsbedingten Regenwetterabflüssen unter Verwendung der Kriterien des Arbeitsblatts DWA-A 102-1/BWK-A 3-1. Es ersetzt die Merkblätter BWK-M 3 und BWK-M 7.


Die in der vorliegenden Arbeits- und Merkblattreihe niedergelegten Regelungen und Empfehlungen sollen in der Praxis mithelfen, die aktuellen gesetzlichen Anforderungen zielgerichtet und kosteneffizient umzusetzen, ortsspezifische wirksame Lösungen zu entwickeln und notwendige Maßnahmen wirtschaftlich vertretbar zu verwirklichen. Als Orientierungshilfe zur praktischen Anwendung werden zu den Teilen 2 und 3 der Arbeits- und Merkblattreihe Anwendungsbeispiele bereitgestellt.