Bei der Bewirtschaftung der Fließgewässer gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sind Einleitungen aus Trenn- und Mischkanalisationen in Gewässer von besonderer Bedeutung und nach einem kombinierten Ansatz zu beurteilen. Dazu stellte das BWK-Merkblatt 3 „Ableitung von immissionsbezogenen Anforderungen an Misch- und Niederschlagswassereinleitungen unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse“ in Ergänzung zu den bestehenden emissionsorientierten Ansätzen ein methodisches Vorgehen zur Bewertung dieser Belastungen und zur Auswahl geeigneter Minderungsmaßnahmen zur Verfügung. Der Schwerpunkt lag im „vereinfachten Nachweisverfahren“, mit dem die Auswirkungen der Misch- und Niederschlagswassereinleitungen in hydraulischer und stofflicher Hinsicht in Abhängigkeit von Menge und Beschaffenheit der Siedlungsabflüsse, der Kanalnetzeigenschaften, des Gewässertyps sowie der Vorbelastung beurteilt werden konnte. Das BWK-M3 ist erstmalig im Jahr 2001 im technischen Regelwerk erschienen und wurde fünfmal neu aufgelegt.

Mit dem Erscheinen der gemeinsamen Arbeits- und Merkblattreihe BWK A/M-3 (DWA A/M-102) wurde eine vollständige Überarbeitung der bis dahin für vereinfachte und detaillierte Nachweisführung vom BWK entwickelten Software Verena.M7 erforderlich.

Die technischen Berechnungen der Software, die seit 2022 als Verena21 erhältlich ist, wurden überarbeitet, die Benutzeroberfläche wurde angepasst, und der Regionalisierungsrechner neu programmiert. Zusätzlich wurden die Benutzeroberfläche und die erzeugten Reports im erforderlichen Umfang angepasst. Zur Erleichterung der Weitergabe von Eingabedaten wurden die vom Programm erzeugten Eingabedateien neu strukturiert. Verschiedene nicht zur Berechnung zwingend erforderliche oder üblicherweise nicht erhobene Eingabedaten wurden aus den Eingabeformularen entfernt. Zielsetzung bei der Programmentwicklung war zugleich die Schließung der Lücke zwischen vereinfachter Nachweisführung einerseits und detaillierter Nachweisführung mittels kalibrierter und verifizierter Flussgebietsmodelle und Gewässergütermodelle andererseits.

Am 16. und 17.04.2024 führt der BWK im Bildungszentrum für die Ver- und Entsorgungswirtschaft gGmbH eine Anwender- und Softwareschulung zur Software BWK Verena21 durch, die sich an Programmumsteiger und Neueinsteiger richtet. Die Schulung führt den in der Praxis tätigen Anwender in die wesentlichen Inhalte der Arbeits- und Merkblattreihe BWK A/M-3 (DWA A/M-102) und die zugehörige Software Verena21 ein, die alle in den Merkblättern angeführten Berechnungen und Fallunterscheidungen ermöglicht.

Zielgruppe der Schulung sind in der Praxis tätige Ingenieure aus der Verwaltung sowie aus Ingenieurbüros, die mit den grundlegenden Fachkenntnissen der Niederschlagswasserbehandlung vertraut sind. Aufgrund der Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 20 Personen wird eine intensive Betreuung gewährleistet. Jedem Seminarteilnehmer steht für die Übungen zum Immissionsnachweis ein eigener Rechnerarbeitsplatz zur Verfügung. Während der erste Seminartag die Grundlagen der Nachweisführung und der Software BWK Verena21 vermittelt, steht der zweite Seminartag im Zeichen der praktischen Anwendung. Geplant sind eine exemplarische Erhebung der für die Anwendung des Merkblatts und der Software nötigen Felddaten und die praktische Durchführung des Immissionsnachweises am PC.

Durch die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 20 Personen wird eine intensive Betreuung gewährleistet. Jeder Seminarteilnehmerin / jedem Seminarteilnehmer steht für die Übungen zum Immissionsnachweis ein eigener Rechnerarbeitsplatz zur Verfügung.